Ein rotes altes Taxi brachte uns von Soroa nach Vinales zu unserer nächsten Casa particular, dieses mal ein Zimmer in einer Wohnung von einem älteren Ehepaar. Das ermöglichte uns zwar keinen Ausblick vom einem Balkon zum Draußen-Sitzen an lauen Abenden jedoch einen Einblick in die TV-Programme Kubas beim Frühstück im Wohnzimmer. Sehr beschönigend und sozialistisch mit einem gezielten Nachrichtenblick auf die Länder der sozialistischen Freunde aus Venezuela und Vietnam.

An der keine 500 Meter entfernten Hauptstraße von Vinales konnten wir dafür einfach und überschaubar und schnell alles finden: Plätze zum Draußen-Sitzen an lauen Abenden, Musik, Salsa-Tanzen, Taxi Collectivo Tickets, einen Plaza mit WLan, Bars und Restaurants. Und Menschen für eine Wandertour...

Mit der jungen Deutschen, die in London lebt, kamen wir im Viazul-Büro ins Gespräch und dann wieder ein paar Schritte weiter vor dem Reisebüro - mit der Frage, ob wir nicht auch Lust hätten auf eine Wandertour am nächsten Tag. Es gäbe einen deutschsprachigen Guide, wenn wir eine kleine deutsche Gruppe bilden. Wir trafen Nelson am nächsten Morgen und holten noch eine Mutter - auch so eher 6oplus - mit ihren zwei Töchtern von 20plus ab. Wir lernten, dass Nelson, der alle Nase lang lautstark Leute begrüßte und quasi jeden und jede kannte, auch leise sein konnte - nämlich als er uns den Kubatrogon, den Nationalvogel Kuba in einem Baum zeigte. Neben Vögeln und Pflanzen führt er uns zu traumhaften kleinen Hüttchen, wo man herrlich essen und wunderbare Hugo naturales - frisch gepresste Säfte - trinken konnte. Und er besuchte mit uns eine sehr kleine Tabakfarm mit einem unglaublichen Bauerngarten mit Kaffee-Arabica-Herstellung und einem - grade leeren - Tabakschuppen natürlich. Selbstverständlich gab es einen Espresso von diesen Kaffeebohnen, Rum und - eine selbstgedrehte Zigarre, die mit dem Mundstück in Honig getaucht und geraucht das Genusserlebnis Sonne-Hitze-Kaffee-Rum-Zigarre abrundete. 

Das Vinales-Tal lädt ständig zu Wanderungen ein - und das Restaurant Balcon de Valle zum Verweilen. Weil es ein privates Restaurant ist, gibt es eine einfache, aber saubere und komplett mit allen versehende Toilette.  Das köstliche Menu zählte mit zu den besten, die wir verspeist haben. Für 8.50 Euro kann man sich eines mit Polo (Hähnchen), Fisch oder mit anderem Fleisch aussuchen. Es sind vier Gänge: Suppe, Salat-Vorspeise mit Süßkartoffel-Chips, die Hauptspeise mit dem bekannten Reis und Früchte als Dessert.  Und nicht zu vergessen: der Ausblick!